Man soll ja immer eine zweite Chance geben und so ist es nur gerecht, dass die Insel mit denen im Reiseführer beschriebenen Traumstränden, eben eine solche bekommt. Vom Flughafen zum Hotel ist es wie auf wahrscheinlich allen Inseln nicht ganz einfach zu seiner gebuchten Unterkunft zu kommen. Da ein Minibus schon mal nicht zu unserem Strand fuhr (Choeng Mon Beach) blieb für uns nur die Wahl eines teuren Taxis. Am ersten Taxistand hätte uns die Fahrt (und unser Strand liegt förmlich neben dem Flughafen) noch 500 Baht pro Person gekostet. Der zweite Taxistand war dann schon mit 400 Baht für beide deutlich günstiger, aber meiner Meinung nach für die kurze Strecke immer noch zu teuer. Aber was will man gegen die geballte Taximafia machen – es sind gefühlte 40 Grad, man hat das ganze Gepäck bei sich und will eigentlich nur noch so schnell wie möglich zum Hotel.
Hier angekommen wurden wir aufs freundlichste mit einem Eistee und einem kühlen Frischetuch begrüßt. Unser Quartier besteht aus einem Holzboot ganz für uns. Es hat ein Sonnendeck, in der oberen Etage einen Wohnbereich mit allen Annehmlichkeiten wie Fernseher und Minibar, sowie unten befinden sich Bad, Arbeitsbereich und Schlafzimmer. Mit insgesamt drei Klimaanlagen kann das ganze Boot auf Kühlschranktemperatur heruntergekühlt werden. Nobel geht die Welt zugrunde… Soweit die schönen Seiten des Paradieses. Ich glaube ja Koh Samui ist neben Mallorca eine weitere deutsche Enklave. Hier gibt es sogar deutsche Beschriftungen und natürlich die obligatorischen Handtuchüberliegewerfer am Pool und an nahezu dem ganzen Strand. Gut das wir nur einen Tag hier sind.
Ich wüsste nicht warum man hier freiwillig 14 Tage Urlaub machen sollte. Gut, mir fehlt natürlich jedes Gen zur Schaustellung diverser Eigenschaften oder Dinge. Da lohnt sich für mich das nach Aufmerksamkeit haschende flanieren am Strand natürlich nicht. Der Knaller ist ein schwarz gefärbter deutscher Möchtegern-Bodybuilder (dem traut sich wahrscheinlich niemand zu sagen wie sch… er aussieht). Dieser zeigt natürlich jedem, der es sehen oder nicht sehen will, seine tollen Muskeln. Jetzt kommt bei mir der ausgebildete Gestalter durch: Seine schwarze Hautfarbe steht in so hohem Kontrast zur Umgebung (dem hellen Sandstrand), dass das Auge den fein definierten Muskelbau vor lauter Blendeffekten nicht differenzieren kann. Was für eine sinnlose Verschwendung. Andere wiederum quatschen einfach alles an, was unbeschäftigt wirkt, oder auch nicht, um sich dann in einer Lautstärke zu unterhalten, dass der gesamte kilometer Strand etwas davon hat. Animation geht doch anders. Gott sei dank, wird das Angebot fürs JetSki-Fahren nicht so stark genutzt, dass auch noch die Flucht ins Meer von unerträglichem Lärm und Partymachern gefährdet wäre.
Summasummarum, kann man sich mal anschauen, wahrscheinlich der Traum jedes dt. Pauschaltouristen aber für alle anderen, die wirklich Urlaub machen wollen, nicht wirklich eine Empfehlung. Schon garnicht wenn man weiß, dass es schon auf der nächsten Insel einsame verträumte Strände gibt, die zum Entspannen, Schnorcheln und einfach Genießen einladen. Ach ja, das hatte ich noch vergessen, Taucherbrille und Schnorchel braucht man hier auch nicht auszupacken. Bunte Fische gibts auch nach 100 Metern ins Meer laufen nicht. Fototechnisch haben wir trotzdem alles gegeben, aber wo kein Traumstrand ist, kann auch Photoshop nicht wirklich helfen.
Nachtrag: Es gibt doch noch zwei positive Sachen… Eine davon liegt mir für einen guten Freund besonders am Herzen und die andere findet er garantiert auch nicht schlecht. Dass Imperial Boats House ist doch (anders als der Rest von Thailand) auch für Rollstuhlfahrer bestens geeignet und unmittelbar vor dem Hotel gibts eine megageile Thaiküche. Da habe ich mich direkt mal in die Dip-Soße für die Sommerrollen verliebt. Hier kann man mit Sicherheit getrost die Speisekarte hoch- und runterprobieren. Da lohnen sich vielleicht doch ein- bis zwei Tage mehr.
2 Comments
Und es gibt JetSki, das sind doch schon 3 positive Dinge 😀
Für Dich auf jeden Fall 🙂